Lange Autofahrten mit Kinder

Die Vorfreude auf den Urlaub oder den Besuch der Großeltern am anderen Ende von Deutschland kann schnell getrübt werden, wenn man dabei an die bevorstehende lange Autofahrt mit Kindern denkt. Diese fragen gern schon nach einer halben Stunde, wann wir denn endlich da sind und dabei hat man noch 5 oder 6 Stunden Autofahrt vor einem. Kinder haben auch einen natürlichen Bewegungsdrang und wollen nicht lange im Auto sitzen und langweiligen sich schnell.

Unsere Kinder freuen sich immer sehr, wenn es zur Oma in den Norden geht und sie können es meist nicht abwarten, endlich loszufahren. Um diese lange Fahrt stressfrei zu überstehen, benötigt es eine gute Vorbereitung und Planung, um Langeweile zu vertreiben und Konflikte zu vermeiden.

Pausen sollten vorab und zur richtigen Zeit geplant werden, gesunde Snacks und Ideen für eine kreative Unterhaltung sollten für unterwegs eingepackt werden.

In diesem Blogartikel möchte ich dir wertvolle Tipps und Erfahrungsberichte von Eltern teilen, die lange Autofahrten erfolgreich gemeistert haben, um dir zu helfen, deine nächste Reise so reibungslos wie möglich gestalten zu können.

Vorbereitung für lange Autofahrten mit Kinder ist alles: Tipps für eine stressfreie Reise

Eine stressfreie Reise beginnt mit einer gründlichen Planung. Die Reiseroute und Pausen planst du im Voraus und markierst interessante kinderfreundliche Pausenorte wie z.B.:

• Raststätten mit Spielplatz

• Parks

• Spielplätze

• Wildtierpark

Gib deinen Kindern dabei die Möglichkeit sich regelmäßig bewegen und etwas austoben zu lassen.

Plane die Fahrzeit auch so, dass du die Schlafenszeiten der Kinder zum Fahren nutzt, dies ist meist die erträglichste Zeit für alle.

Es stellt sich oft die Frage, ob man tagsüber oder nachts fahren kann, wenn die Kinder die meiste Zeit schlafen. Die Meinungen und Erfahrungen gehen dabei gern auseinander. Wir fahren eigentlich bei längeren Strecken (7-8 Stunden Fahrtzeit) gern am Abend in die Nacht rein. Dies hat zum einen den Vorteil, dass der Verkehr meist sehr entspannt ist und man gut und schnell vorankommt; zum anderen schlafen die Kinder und dies ist dann doch entspannter und man benötigt weniger oder kürzere Pausenzeiten und erreicht das Ziel schneller.

Die Kinder am Zielort wieder zu wecken, um aus dem Auto zu holen und wieder schlafen zu legen, ist nicht immer so reibungslos. Wenn wir zur Oma fahren, dann wartet schon ein vorbereitetes Bett und die Kinder müssen nur hineingelegt werden. Fährt man jedoch in ein Hotel, dauert es mit Check-in etc. dann doch etwas länger und es kann für die Kinder etwas anstrengender sein.

Wir haben auch schon die Erfahrung gemacht, dass aufgeregte Kinder nicht zu den üblichen Zeiten einschlafen oder die Geschwister sich beim Einschlafen immer wieder gegenseitig wecken, vor allem wenn auch ein Kind krank ist und vor lauter Hustenanfällen nicht einschlafen oder durchschlafen kann.

Fahrten am Tag können auch reizvoll sein und ein spannendes Erlebnis für die ganze Familie. Hier braucht es dann ein wenig mehr Planung, vor allem im Hinblick auf die Beschäftigung und den Umfang an Essen und Trinken.

Die richtige Packliste: Was nicht fehlen darf

Eine gut durchdachte Packliste ist der Schlüssel zu einer entspannten Autofahrt mit Kindern. Es sollte auch alles griffbereit gepackt und eingepackt werden ins Auto. Du solltest an folgende unverzichtbare Dinge denken:

Grundausstattung:

• Feuchttücher

• Taschentücher

• Windeln

• Wechselkleidung

• Decken und Kissen

• Reiseapotheke mit Pflastern, Desinfektionsmittel und Medikamente gegen Reiseübelkeit

Essen und Trinken:

• Obststücke

• Gemüsesticks

• Nüsse

• Trockenfrüchte

• Reiswaffeln

• ausreichend Getränke

• belegte Brote

• Vollkorncracker

Bei langen Autofahrten dürfen unsere Kinder auch Kekse oder Gummibärchen naschen, da kann man dann schon mal zwei Augen zudrücken. Am besten kommen bei uns immer noch die Fruchtriegel oder Maisstangen an.

Du solltest auch ausreichend Essen und Getränke einpacken, falls doch mal unvorhergesehen Dinge passieren, wie ein langer Stau zur eigentlich geplanten Mittagspause an der Raststätte.

Unterhaltung:

Dies ist wohl, vor allem bei Fahrten am Tag, der wichtigste Punkt. Kinder brauchen eine Beschäftigung, da sie sich doch recht schnell bei langen Autofahrten langweilen. Je jünger die Kinder sind, umso weniger lange lassen sie sich von etwas unterhalten. Deswegen sollten doch verschiedene Dinge eingepackt werden, damit du dein Kind bei Laune halten kannst:

• Malbücher und Malstifte (am besten welche, die sich auswaschen lassen)

• kleine Spielzeuge, wie Autos, Puppen oder Figuren

• Heruntergeladene Hörbücher und Musik

• Bücher: Bücher mit Klappen, Geräuschen und einfachen Texten.

• Aufkleberbücher: Bücher mit abziehbaren und wiederverwendbaren Stickern.

• Fingerpuppen: Kleine Puppen für einfache Geschichten und Spiele.

• Plüschtiere und Puppen: zur Beruhigung und zum Spielen

• Magnetische Zeichentafeln: Kompakte Tafeln, auf denen sie immer wieder malen können.

• Kleine Puzzles: Magnetische oder Reiseset-Puzzles, die nicht verloren gehen können

Die Klassiker Autospiele, die auch mit Kleinkindern bereits unterhaltsam sind:

1. "Ich sehe was, was du nicht siehst": Ein Spieler beschreibt ein Objekt im Auto oder draußen und die anderen raten.

2. Lieder singen: Gemeinsam bekannte Kinderlieder oder Reime singen.

3. "Tierlaute raten": Einer macht einen Tierlaut und die anderen raten, um welches Tier es sich handelt.

4. Zählen: Gemeinsam Dinge zählen, die man unterwegs sieht, wie Autos, Bäume oder Tiere.

5. Geschichten erfinden: Abwechselnd ein Wort hinzufügen und gemeinsam eine Geschichte erfinden.

6. "Wer bin ich?": Ein Spieler denkt an ein Tier oder eine Figur, die anderen stellen Ja-Nein-Fragen, um es zu erraten.

7. Farben suchen: Einen Gegenstand in einer bestimmten Farbe finden, z.B. "Finde etwas Rotes".

8. Lautmalerei: Gemeinsam die Geräusche von verschiedenen Fahrzeugen oder Tieren nachahmen.

9. "Hände klatschen": einfache Klatschspiele und Reime wie „Pat-a-cake“.

10. "Lachkette": Einer fängt an zu lachen, und die anderen versuchen, sich durch Lachen anzustecken.

Erfahrungsberichte: Geschichten und Tipps von anderen Eltern, die lange Autofahrten mit Kindern gemeistert haben

Ich möchte mit dir an dieser ein paar Erfahrungsberichte anderer Eltern, die lange Autofahrten mit Kindern gemeistert haben, teilen:

Erfahrungsbericht 1: Die Reise nach Italien

Anna und Markus mit ihren Kindern Laura (4) und Ben (2)

„Unsere Reise nach Italien war eine echte Herausforderung, aber mit ein paar Tricks verlief sie überraschend gut. Wir haben die Fahrt auf zwei Tage aufgeteilt und eine Übernachtung in einem kinderfreundlichen Hotel eingeplant. Für die Kinder hatten wir kleine Überraschungspakete vorbereitet, die sie alle paar Stunden öffnen durften. Darin waren kleine Spielzeuge, Malbücher und Snacks. Das hat die Kinder immer wieder beschäftigt und sie hatten etwas, worauf sie sich freuen konnten. Außerdem haben wir regelmäßig Pausen gemacht, in denen die Kinder sich austoben konnten. Besonders hilfreich war es, während ihrer üblichen Schlafzeiten zu fahren – so haben sie einen großen Teil der Strecke verschlafen.“

Erfahrungsbericht 4: Roadtrip entlang der Küste

Katja und Robert mit ihrer Tochter Lena (3)

„Unser Roadtrip entlang der Küste war wunderschön, aber natürlich auch anstrengend mit einem Kleinkind. Wir haben uns darauf vorbereitet, indem wir viele kleine Pausen eingeplant haben. Lena liebt Musik, also hatten wir eine spezielle Playlist mit ihren Lieblingsliedern. Auch ein paar neue Bilderbücher und Puzzles haben geholfen, sie zu beschäftigen. Besonders hilfreich war es, flexible Kleidungsstücke griffbereit zu haben, um schnell auf wechselnde Temperaturen und Bedürfnisse reagieren zu können. Eine große Hilfe war auch unser Auto-Organizer, in dem wir alles Notwendige schnell zur Hand hatten. Letztendlich war Geduld unser größter Verbündeter – wir haben uns Zeit gelassen und sind oft ausgestiegen, um die Landschaft zu genießen und Lena etwas laufen zu lassen.“

Erfahrungsbericht 2: Quer durch Deutschland

Sabine und Thomas mit ihren Kindern Leon (7) und Mia (5)

„Wir sind quer durch Deutschland gefahren, um Oma und Opa zu besuchen. Für die lange Fahrt haben wir eine Menge Hörbücher und Musik heruntergeladen, die die Kinder lieben. Leon ist ein großer Fan von Wissens-Hörbüchern, während Mia am liebsten Märchen hört. Außerdem hatten wir eine „Reiseschatzkiste“ im Auto, gefüllt mit kleinen Spielzeugen, Snacks und Aktivitäten. Wir haben auch versucht, die Fahrt mit Spielen wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“ und Nummernschilder-Raten unterhaltsam zu gestalten. Jede Pause haben wir genutzt, um die Kinder aus dem Auto zu holen und ihnen Bewegung zu verschaffen – sei es auf einem Spielplatz oder einfach auf einem Rastplatz.“

Fazit

Lange Autofahrten mit Kleinkindern können herausfordernd sein, aber mit der richtigen Planung und einer positiven Einstellung lassen sich viele der Hürden überwinden. Eine sorgfältige Vorbereitung, bei der du an Unterhaltung, Snacks und regelmäßige Pausen denkst, kann den Unterschied ausmachen und die Reise für alle angenehmer gestalten. Ermutige deine Kinder durch kreative Spiele und Aktivitäten, die Fahrt als Abenteuer zu sehen, und nutze die Gelegenheit, um wertvolle Zeit als Familie zu verbringen. Mit ein wenig Geduld und Flexibilität kannst du nicht nur die Reise bewältigen, sondern sie sogar genießen. Denken daran, dass jede Fahrt eine Gelegenheit ist, schöne Erinnerungen zu schaffen und gemeinsam neue Orte zu entdecken. Plane Sie sorgfältig, bleibe positiv und mache deine nächste lange Autofahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis.